Texte der Vokalwerke / Texts of the vocal works

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Die nachfolgende Aufstellung von Bruckner vertonter Texte verfolgt keine textkritischen, sondern nur praktische Zwecke. Es sind vor allem Texte solcher Werke aufgenommen worden, von denen Aufnahmen vorliegen. Wenn Sie Fehler feststellen und/oder wenn Sie über Texte verfügen, die hier noch nicht aufgenommen sind, freue ich mich über Ihre Zuschrift!
 

Te Deum

Te Deum

Te Deum laudamus, te Dominum confitemur. Dich, Gott, loben wir, dich, Gott, preisen wir.
Te aeternum patrem omnis terra veneratur. Dir, dem ewigen Vater, huldigt die ganze Erde.
Tibi omnes Angeli, tibi Caeli, et universae Potestates: Dir rufen alle Engel, die Himmel und des Weltalls Mächte,
Tibi Cherubim et Seraphim incessabili voce proclamant: Die Cherubim und Seraphim ohne Ende zu:
Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth, Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der Heerscharen,
Pleni sunt caeli et terra majestatis gloriae tuae. Voll sind Himmel und Erde des Ruhmes deiner Herrlichkeit.
Te gloriosus Apostolorum chorus, Dich preist der glorreiche Chor der Apostel,
Te Prophetarum laudabilis numerus, Dich der Propheten löbliche Schar,
Te martyrum candidatus laudat exercitus. Dich der Märtyrer strahlendes Heer .
Te per orbem terrarum sancta confitetur Ecclesia, Dich preist weltweit die heilige Kirche,
Patrem immensae majestatis Dich, den Vater unermesslicher Majestät.
Venerandum tuum verum et unicum Filium; Deinen verehrungwürdigen, wahren und einzigen Sohn;
Sanctum quoque Paraclitum Spiritum. Wie den Heiligen Geist, den Tröster.
Tu, rex gloriae, Christe, tu Patris sempiternus es Filius. Du, König der Herrlichkeit, Christus, des Vaters ewiger Sohn.
Tu ad liberandum suscepturus hominem Du, um den Menschen zu befreien ,
Non horruisti Virginis uterum Scheutest du nicht den Schoß der Jungfrau.
Tu devicto mortis aculeo, Du hast besiegt des Todes Stachel,
Aperuisti credentibus regna caelorum. Geöffnet den Glaubenden die Reiche der Himmel.
Tu ad dexteram Dei sedes, in Gloria Patris. Du sitzt zur Rechten Gottes, in der Herrlichkeit des Vaters.
Judex crederis esse venturus. Als Richter wirst du, so glauben wir, einst wiederkehren.

Te ergo

Te ergo quaesumus tuis famulis subveni, Dich nun bitten wir: deinen Dienern komm zu Hilfe,
Quos pretioso Sanguine redemisti. Die mit kostbarem Blut du erlöst hast.

Aeterna fac

Aeterna fac cum Sanctis tuis in gloria numerari. In der ewigen Herrlichkeit zähle uns zu deinen Heiligen.

Salvum fac

Salvum fac populum, Domine, et benedic haereditati tuae. Rette dein Volk, Herr, und segne dein Erbe.
Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum. Und führe sie und erhebe sie bis in die Ewigkeit.
Per singulos dies benedicimus te An jedem Tag preisen wir dich
Et laudamus nomen tuum in saeculum saeculi. Und loben deinen Namen in der Ewigkeit der Ewigkeit.
Dignare, Domine, die isto sine peccato nos custodire. In Huld bewahre du, Herr, uns an diesem Tag ohne Schuld.
Miserere nostri, Domine, miserere nostri. Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.
Fiat misericordia tua, Domine, super nos, Deine Barmherzigkeit, Gott, walte über uns,
Quemadmodum speravimus in te. Wie wir auf dich hoffen.

In te

In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum Auf dich hoffe ich, Herr, dass ich nicht untergehe in Ewigkeit.
 

Kronstorfer Messe

Kyrie

Kyrie eleison Herr, erbarme dich.
Christe eleison Christus, erbarme dich.
Kyrie eleison Herr, erbarme dich

Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth, Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen.
Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Voll sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini, Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn,
Hosanna in exceslsis. Hosanna in der Höhe.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib uns den Frieden.
   

Messe für den Gründonnerstag

Graduale

Christus factus est pro nobis Christus ist für uns gehorsam geworden
Obediens usque ad mortem autem crucis Bis zum Tod, dem Tod am Kreuze.
Propter quod et Deus exaltavit illum: Deshalb hat Gott ihn über alle erhoben und
Et dedit illi, illi nomen, Ihm den Namen gegeben,
Quod es super omne nomen. Der größer ist als alle Namen.

Credo

Patrem omnipotentem, factorem caeli et terrae, Den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde,
Visibilium omnium, et invisibilium. Alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Et in unum Dominum Jesum Christum, filium Dei unigenitum. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn,
Et ex Patre natum ante omnia saecula. Aus dem Vater geboren vor aller Zeit.
Qui propter nos homines, et propter nostram salutem Für uns Menschen und um unseres Heils willen
Descendit de caelis. Ist er vom Himmel herabgestiegen.

Offertorium

Dextera Domini fecit virtutem, Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht,
Exaltavit me: Die Rechte des Herrn hat mich erhoben.
Non moriar, sed vitam, Ich werde nicht sterben, sondern leben
Et narrabo opera Domini. Und die Taten des Herrn verkündigen.

Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth. Heilig, heilig, heilig , Herr, Gott der Heerscharen.
Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Voll sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini, Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib uns den Frieden.
   

Windhaager Messe

Kyrie

Kyrie eleison Herr, erbarme dich.
Christe eleison Christus, erbarme dich.
Kyrie eleison Herr, erbarme dich.

Gloria

Gloria in excelsis Deo. Ehre sei Gott in der Höhe.
Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Und auf Erden Frieden den Menschen, die guten Willens sind.
Laudamus te. Wir loben dich.
Benedicimus te. Wir preisen dich.
Adoramus te. Wir beten dich an.
Glorificamus te. Wir verherrlichen dich.
Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam. Wir danken dir wegen deiner großen Herrlichkeit.
Domine Deus, Rex caelestis, Deus Pater omnipotens. Herr und Gott, König des Himmels, Gott allmächtiger Vater.
Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Du nimmst die Sünden der Welt weg, erbarme dich unser.
Quoniam tu solus Sanctus, Denn du allein bist heilig,
Tu solus Altissimus, Jesu Christe. Du allein der Höchste, Jesus Christus.
Cum Sancto Spiritu, in gloria Dei Patris. Mit dem Heiligen Geist, in der Herrlichkeit von Gott dem Vater.
Amen. Amen.

Credo

Credo in unum Deum. Ich glaube an den einen Gott, den allmächtigen Vater,
Patrem omnipotentem, factorem caeli et terrae, visibilium omnium. Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren.
Qui propter nostram salutem descendit de caelis. Der um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen ist.
Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: Fleisch geworden durch den Heiligen Geist aus der Jungfrau Maria
Et homo factus est. Und Mensch geworden ist.
Crucifixus etiam pro nobis: passus, et sepultus est. Gekreuzigt wurde er für uns: ist gestorben und begraben worden.
Et resurrexit tertia die, secundum Scripturas. Er ist auferstanden am dritten Tag, gemäß der Schrift.
Et ascendit in caelum: sedet ad dexteram Patris. Und ist aufgefahren in den Himmel, sitzt zur Rechten des Vaters.
Et vitam venturi saeculi. Und das Leben in der zukünftigen Welt.
Amen Amen.

Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth. Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen.
Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Voll sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini. Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herren.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona nobis pacem. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib uns den Frieden.
   

Messe Nr. 1 d-Moll, 2 e-Moll, 3 f-Moll, Missa solemnis b-Moll

Kyrie

Kyrie eleison Herr, erbarme dich.
Christe eleison Christus, erbarme dich
Kyrie eleison Herr, erbarme dich.

Gloria

Gloria in excelsis Deo. Ehre sei Gott in der Höhe.
Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Und auf Erden Frieden den Menschen, die guten Willens sind.
Laudamus te. Wir loben dich.
Benedicimus te. Wir preisen dich.
Adoramus te. Wir beten dich an.
Glorificamus te. Wir verherrlichen dich.
Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam. Wir danken dir wegen deiner großen Herrlichkeit.
Domine Deus, Rex caelestis, Deus Pater omnipotens. Herr und Gott, König des Himmels, Gott allmächtiger Vater.
Domine Fili unigenite, Jesu Christe. Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn..
Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.
Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Du nimmst die Sünden der Welt weg, erbarme dich unser.
Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Du nimmst die Sünden der Welt, nimm unser Flehen gnädig auf.
Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis. Du sitzt zur Rechten des Vaters: erbarme dich unser.
Quoniam tu solus Sanctus. Denn du allein bist heilig,
Tu solus Dominus. Du allein der Herr.
Tu solus Altissimus, Jesu Christe. Du allein der Höchste, Jesus Christus.
Cum Sancto Spiritu, in gloria Dei Patris. Mit dem Heiligen Geist, in der Herrlichkeit von Gott dem Vater.
Amen. Amen.

Credo

Credo in unum Deum. Ich glaube an den einen Gott,
Patrem omnipotentem, factorem caeli et terrae, Den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde,
Visibilium omnium et invisibilium. Aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.
Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn.
Et ex Patre natum ante omnia saecula. Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit.
Deum de Deo, lumen de lumine, Gott aus Gott, Licht aus Licht,
Deum verum de Deo vero. Wahrer Gott aus dem wahren Gott.
Genitum, non factum, consubstantialem Patri, Gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater,
Per quem omnia facta sunt. Durch den alles geschaffen worden ist.
Qui propter nos homines, et propter nostram salutem Der für uns Menschen um unseres Heiles willen
Descendit de caelis. Vom Himmel herabgestiegen ist.
Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine: Fleisch geworden durch den Heiligen Geist aus der Jungfrau Maria
Et homo factus est. Und Mensch geworden ist.
Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato: Gekreuzigt wurde er für uns unter Pontius Pilatus:
Passus et sepultus est. Er ist gestorben und begraben worden.
Et resurrexit tertia die, secundum Scripturas. Er ist auferstanden am dritten Tag, gemäß der Schrift.
Et ascendit in caelum: sedet ad dexteram Patris. Und ist aufgefahren in den Himmel, sitzt zur Rechten des Vaters.
Et iterum venturus est cum gloria, Er wird wiederkehren in Herrlichkeit,
Judicare vivos et mortuos: cujus regni non erit finis. Zu urteilen über Lebende und Tote, dessen Reich kein Ende nimmt.
Et in Spiritum Sanctum, Dominum, et vivificantem: Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender,
Qui ex Patre Filioque procedit. Der aus dem Vater und dem Sohne hervorgeht.
Qui cum Patre et Filio simul adoratur, et conglorificatur: Er wird mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht.
Qui locutus est per Prophetas. Er hat gesprochen durch die Propheten.
Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam. Ich glaube an die eine heilige, katholische und apostolische Kirche.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Et expecto resurrectionem mortuorum. Ich erwarte die Auferstehung der Toten
Et vitam venturi saeculi. Und das Leben in der zukünftigen Welt.
Amen Amen.

Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth. Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen.
Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Voll sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini, Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herren.
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona nobis pacem. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib uns den Frieden.
   

Magnificat

Magnificat anima mea Dominum Meine Seele preist die Größe des Herrn
Et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo. Und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter.
Quia respexit humilitatem ancillae suae. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Quia fecit mihi magna qui potens est Denn der Mächtige hat Großes an mir getan
Et sanctum nomen ejus. Und sein Name ist heilig.
Et misericordia ejus a progenie in progenies Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
Timentibus eum. Über alle, die ihn fürchten.
Fecit potentiam in brachio suo. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten.
Dispersit superbos mente cordis sui Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Deposuit potentes de sede, et exaltavit humiles. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Esurientes implevit bonis Die Hungrigen beschenkt er mit seinen Gaben,
Et divites dimisit inanes. Und lässt die Reichen leer ausgehen.
Suscepit Israel puerum suum, Er nimmt sich seines Knechtes Israel an,
Recordatus misericordiae suae. Und denkt an sein Erbarmen
Sicut locutus est ad patres nostros, Das er unseren Vätern verheißen hat,
Abraham, et semini ejus in saecula. Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto. Ehre sei dem Vater und dem Sohn, und dem Heiligen Geist,
Sicut erat in principio, et nunc et semper, Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit,
Et in saecula saeculorum. Amen. Und in Ewigkeit. Amen.
   

Requiem

Introitus

Requiem aeternam dona eis, Domine:

Ewige Ruhe gib ihnen, Herr:
Et lux perpetua lucet eis. Und ewiges Licht leuchte ihnen.
Te decet hymnus, Deus, in Sion, Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion.
Et tibi reddetur votum in Jerusalem: Und dir erstattet man Gelübde in Jerusalem:
Exaudi orationem meam, at te omnis caro veniet. Erhöre mein Gebet, zu dir kommt alles Fleisch.
Kyrie eleison Herr, erbarme dich
Christe eleison Christus, erbarme dich
Kyrie eleison Herr, erbarme dich.

Sequenz: Dies irae

Dies irae, dies illa, Tag des Zornes, jener Tag,
Solvet saeculum in favilla, Auflösen wird er das All in Staub,
Teste David et Sibylla. Wie bezeugt von David und Sibylla.
Quantus tremor est futurus, Welch ein Zittern wird es geben,
Quando judex est venturus Wenn der Richter erscheinen wird,
Cuncta stricte discussurus! Alles streng zu prüfen!
Tuba mirum spargens sonum Die Posaune wird Wunderliches erschallen lassen
Per sepulcra regionum Über der Gräber Reich,
Coget omnes ante thronum. Sie wird alle vor den Richterthron zwingen.
Mors stupebit et natura, Der Tod wird erstarren und die Natur,
Cum resurget creatura, Wenn aufstehen wird die Kreatur,
Judicanti responsura. Um vor dem Richter sich zu verantworten.
Liber scriptus proferetur, Ein beschriebenes Buch wird man hervorholen,
In quo totum continetur, In dem alles steht,
Unde mundus judicetur. Aus ihm wird die Welt gerichtet werden.
Judex ergo cum sedebit, Wenn also der Richter Gericht hält,
Quidquid latet apparebit Was auch verborgen war, wird ans Licht kommen:
Nil inultum remanebit. Nichts wird ungesühnt bleiben.
Quid sum miser tunc dicturus? Was werde ich Elender dann sagen?
Quem patronum rogaturus, Um welchen Anwalt werde ich bitten,
Cum vix justus sit securus? Wenn der Gerechte kaum sicher sein kann?
Rex tremendae majestatis, König von Ehrfurcht gebietender Majestät,
Qui salvandos salvas gratis, Der du die zu Rettenden aus Gnade errettest,
Salva me, fons pietatis. Urquell der Milde, rette mich.
Recordare, Jesu pie, Gedenke in Milde, Jesus,
Quod sum causa tuae viae: Dass ich der Grund deines Weges bin,
Ne me perdas illa die. Damit du mich an jenem Tag nicht verloren gibst.
Quaerens me, sedisti lassus: Mich suchend, hast du dich erschöpft:
Redemisti crucem passus: Zu meiner Erlösung hast du das Kreuz getragen:
Tantus labor non sit cassus. Solch große Mühsal soll nicht vergeblich sein.
Juste judex ultionis, Gerechter Anwalt der Vergeltung,
Donum fac remissionis Schenke Vergebung
Ante diem rationis. Vor dem Tag der Abrechnung.
Ingemisco tamquam reus: Ich seufze wie ein Schuldiger:
Culpa rubet vultus meus: Schuld lässt mein Gesicht vor Scham erröten.
Supplicanti parce, Deus. Dem Bittenden gewähre Schonung, Gott.
Qui Mariam absolvisti, Der du Maria vergeben hast,
Et latronem exaudisti, Und den Schächer erhörtest,
Mihi quoque spem dedisti. Auch mir hast Du Hoffnung gemacht.
Preces meae non sunt dignae: Meine Bitten sind nicht würdig,
Sed tu bonus fac benigne, Aber du Guter, lass Güte walten,
Ne perenni cremer igne. Damit ich nicht für ewig brenne.
Inter oves locum praesta, Unter den Schafen weise mir einen Platz zu,
Et ab haedis me sequestra, Und von den Böcken halte mich fern,
Statuens in parte dextra. Stelle mich rechts von dir hin.
Confutatis maledictis Wenn die Verdammten vergehen werden,
Flammis acribus addictis, Den verzehrenden Flammen übergeben werden,
Voca me cum benedictis. Dann rufe mich zu den Gesegneten.
Ora supplex et acclinis Ich bitte unterwürfig und demütig,
Cor contritum quasi cinis: Mit einem zerknirschten Herzen wie Asche,
Gere curam mei finis. Steh mir bei meinem Ende bei.
Lacrimosa dies illa, Tränenreich ist jener Tag,
Qua resurget ex favilla An dem aus dem Staube auferstehen wird
Judicandus homo reus. Der Mensch als Schuldiger zum Gericht.
Huic ergo parce, Deus: Gewähre ihm Gnade, Gott:
Pie Jesu Domine, Milder Jesus, o Herr,
Dona eis requiem. Amen. Schenke ihnen Ruhe, Amen.

Offertorium: Domine

Domine Jesu Christe, rex gloriae, Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,
Libera animas omnium fidelium defunctorum Befreie die Seelen aller verstorbenen Gläubigen
De poenis inferni et de profundo lacu: Von den Strafen der Hölle und vom abgründigen See:
Libera eas de ore leonis Befreie sie aus dem Rachen des Löwen,
Ne absorbeat eas tartarus, Damit die Unterwelt sie nicht verschlinge,
Ne cadant in obscurum: Damit sie nicht in die Finsternis fallen,
Sed signifer sanctus Michael Sondern der Heilige Michael, der Bannerträger,
Repraesentet eas in lucem sanctam, Führe sie in das heilige Licht,
Quam olim Abrahae promisisti et semini eis. Wie Du einst Abraham und seinen Nachkommen versprochen hast.

Hostias

Hostias et preces tibi, Domine, laudis offerimus: Offergaben und Gebete bringen wir dir, Herr, zum Lob dar :
Tu suscipe pro animabus illis, Nimm sie auf für die Seelen derer,
Quarum hodie memoriam facimus : Deren wir heute gedenken.
Fac eas, Domine, de morte transire ad vitam. Gib, Herr, dass sie vom Tode zum Leben hinübergehen.

Quam olim

Quam olim Abrahae promisisti, et semini eius. Wie einst Abraham und seinen Nachkommen versprochen.

Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus, Dominus Deus Sabaoth. Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen.
Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Voll sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini, Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in excelsis. Hosanna in der Höhe.

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona eis requiem. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib ihnen die Ruhe.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona eis requiem. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib ihnen die Ruhe.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona eis requiem sempiternam. Lamm Gottes, du nimmst die Sünden der Welt, gib ihnen die ewige Ruhe.
Lux aeterna luceat eis, Domine, Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr,
Cum sanctis tuis in aeternam, quia pius est. Mit deinen Heiligen in Ewigkeit, denn du bist gütig.

Requiem

Requiem aeternam dona eis, Domine, Ewige Ruhe gib ihnen, Herr:
Et lux perpetua luceat eis. Und ewiges Licht leuchte ihnen.

Cum Sanctis

Cum sanctis tuis in aeternum, quia pius est. Mit deinen Heiligen in Ewigkeit, denn du bist gütig.
   

Festkantate Preiset den Herrn

Preiset den Herrn,
Lobsingt seinem heiligen Namen!
Grund- und Eckstein bist du, Herr,
Deiner Kirche groß und hehr.
Taue deine Kraft und Stärke
Über Fundament und Stein,
Die wir zu dem heil'gen Werke
Weihend senken ein.
Preiset den Herrn,
Maria preiset, ohne Makel empfangen!
Maria preiset!
Aus der Erde Schoß
Wächst der Bau
Riesengroß
In des Himmels Blau.
Das ist der Unbefleckten Haus,
Drin öffnet sich die Gnadenquelle
Und strömet reich und helle
Ins Land hinaus.
Des Landes Stämme wallen fromm
Aus allen Gauen zu dem Dom
Von unser lieben Frauen.
Sie grüben sie vieltausendmal
Und schöpfen Heil im Gnadensaal
Durch Glauben und Vertrauen.
Preiset den Herrn,
Lobsingt seinem heiligen Namen!
Maria preiset,
Die mächtige Helferin,
Amen!
 

Psalm 22 (23)

Der Herr regieret mich und nichts wird mir mangeln.
Auf dem Weideplatz, da hat er mich gelagert, am Wasser der Erquickung mich erzogen.
Meine Seele bekehret, mich geführt auf die Wege der Gerechtigkeit, um seines Namens willen.
Denn wenn ich auch wandle mitten im Todesschatten, so will ich nichts Übles fürchten,
Weil du bei mir bist.
Deine Rute und dein Stab, die haben mich getröstet.
Du, du hast einen Tisch vor meinem Angesichte bereitet wider die, so mich quälen.
Du hast gesalbet mit Öl mein Haupt, und mein berauschender Becher, wie herrlich ist er!
Und deine Barmherzigkeit folget mir all die Tage meines Lebens.
Dass ich wohne im Hause des Herrn auf lange Zeit.
 

Psalm 112

Alleluia!
Lobet den Herrn, ihr Diener, lobet den Namen des Herrn!
Der Name des Herrn sey gebenedeit von nun an bis in Ewigkeit,
Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergange sey gelobet der Name des Herrn!
Der Name des Herrn sey gelobt, gelobet sey der Name des Herrn.
Hoch über alle Völker ist der Herr, und über die Himmel seine Herrlichkeit.
Wer ist wie der Herr, unser Gott?
Der in der Höhe wohnet, der auf das Niedrige schauet im Himmel und auf Erden.
Der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und aus dem Kote erhöhet den Armen.
Dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes.
Wer ist wie der Herr unser Gott
Der die Unfruchtbare wohnen lässt im Hause als fröhliche Mutter von Kindern.
 

Psalm 114 (116)

Alleluia!
Liebe erfüllt mich, weil der Herr die Stimme meines Flehens erhört hat.
Weil er sein Ohr zu mir neigte, mein Leben lang wird' ich ihn anrufen.
Es umgaben mich die Schmerzen des Todes, es trafen mich die Gefahren der Hölle.
Trübsal und Schmerz fand ich.
Da rief ich den Namen des Herrn an: O Herr, erlöse meine Seele!
Barmherzig ist der Herr, und gerecht; unser Gott ist barmherzig.
Der Herr bewahret die Kleinen: ich war gedemüthigt und er half mir.
Kehre zurück, meine Seele, in deine Ruh', denn der Herr hat dir wohlgethan.
Denn er errettete meine Seele vom Tode, meine Augen von den Thränen,
Meine Füße vom Falle.
Ich will gefallen dem Herrn im Lande der Lebendigen.
 

Psalm 146

Alleluia!
Lobet den Herrn, denn lobsingen ist gut: liebliches und zierliches Lob sey unserem Gott!

Der Herr bauet Jerusalem, und versammelt die Zerstreuten von Israel.
Er heilet, die geschlagenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Er zählet die Menge der Sterne, und benennet sie Alle mit Namen.

Groß ist unser Herr, und groß seine Macht; und seiner Weisheit ist kein Maaß.

Der Herr nimmt auf die Sanften und demüthigt die Sünder bis zur Erde.
Singet den Herrn mit Danksagung; lobsinget unserem Gott mit der Harfe.
Er decket den Himmel mit Wolken, und bereitet Regen der Erde.
Er lässt Gras wachsen auf den Bergen, und Kräuter zum Dienste der Menschen.
Er gibt dem Vieh seine Speise, und den jungen Raben, die zu ihm rufen.
Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Wohlgefallen an den Beinen des Mannes.

Der Herr hat Wohlgefallen an denen, die ihn fürchten, und an denen, die auf seine Barmherzigkeit hoffen.

Alleluja, lobet den Herrn
 

Psalm 150

Halleluja!
Lobet den Herrn in seinem Heiligthum; lobet ihn in der Feste seiner Macht!
Lobet ihn in seinen Thaten; lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!
Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfe!
Lobet ihn mit Pauken und Reigen; lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!
Lobet ihn mit hellen Cymbeln; lobet ihn mit wohlklingenden Cymbeln!
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
Alleluia!
 

Afferentur regi

Afferentur regi virgines post eam. Zu dem König führt man Jungfrauen als sein Gefolge.
Proximae ejus afferentur tibi Ihre Nächsten führt man zu dir
In laetitia et exsultatione Mit Freude und Jubel
Adducentur in templum regi Domino In den Tempel des Königs, des Herrn.

Asperges

Asperges me, Domine, hyssopo, et mundabor: Besprenge mich mit Hysop, Herr, und ich werde rein :
Lavabis me, et super nivem dealbabor. Wasche mich, und ich werde weißer als Schnee.
Miserere mei, Deus, secundum magnam misericordiam tuam. Erbarme dich meiner, o Gott, denn du bist sehr barmherzig.
Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Sicut erat in principio, et nunc et semper, Wie es war im Anfang, so auch jetzt und immer,
Et in saecula saeculorum. Amen. Und in aller Ewigkeit. Amen.
   

Ave Maria

Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Benedicta tu in mulieribus Du bist gebenedeit unter den Frauen,
Et benedictus fructus ventris tui, Jesus. Und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
Nunc et in hora mortis nostrae. Amen. Jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen
   

Ave Regina

Ave, Regina caelorum, Sei gegrüßt, du Himmelskönigin,
Ave, Domina Angelorum; Sei gegrüßt, der Engel Herrscherin;
Salve radix, salve porta, Wurzel, der das Heil entsprossen,
Ex qua mundo lux est orta. Tür, die uns das Licht erschlossen.
Gaude, Virgo gloriosa, Freue dich, Jungfrau, voll der Ehren,
Super omnes speciosa: Über allen Seligen hehre:
Vale, o valde decora, Sei gegrüßt, des Himmels Krone.
Et pro nobis Christum exora. Bitte für uns bei deinem Sohne.
   

Christus factus est

Christus factus est pro nobis obediens Christus ist für uns gehorsam geworden
Usque ad mortem, mortem autem crucis. Bis zum Tod, dem Tod am Kreuze.
Propter quod et Deus exaltavit illum et dedit Deshalb hat Gott ihn über alle erhoben und
Illi nomen, quod est super omne nomen. Ihm den Namen gegeben, der größer ist als alle Namen.
   

Dir, Herr, dir will ich mich ergeben

Dir, Herr, dir will ich mich ergeben,
Dir, dessen Eigentum ich bin.
Nur du allein, du bist mein Leben;
Und Sterben wird mir dann Gewinn.
Ich lebe dir, ich sterbe dir.
Sei du nur mein, so g'nügt es mir.
 

Ecce sacerdos

Ecce sacerdos magnus, qui in diebus suis placuit Deo. Seht den Hohepriester, der in seinen Tagen Gott gefiel.
Ideo jurejurando fecit illum Dominus crescere in plebem suam. Der Herr hat einen Bund mit ihm geschlossen, damit er hineinwachse in die Gemeinschaft seines Volkes.
Benedictionem omnium gentium dedit illi Er gab ihm den Degen aller Völker
Et testamentum suum confirmavit super caput ejus. Und der Gnade Fülle legte er auf sein Haupt.
Gloria Patri, et Filio, et Spiritu Sancto: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
Sicut erat in principio, et nunc, et semper, Wie es war im Anfang, so auch jetzt und immer
Et in saecula saeculorum. Amen. Und in aller Ewigkeit. Amen.
   

Entsagen

O Maria! Du Jungfrau mild und hehr!
Du zogst mich, mutterlos,
Zu deines Sohnes Ehr,
Die treueste Mutter, groß!
Lehr' mich auch nun ertragen
Den Willen meines Herrn,
Gehorsam im Entsagen,
Du des Gehorsams Stern!
Spiegel der Demut, Maria!
O Maria! Du Quell der heil'gen Lieb'!
Nimm meine Lieb' mir ab
Und der so treu sie gib,
Die schon den Ring ihm gab!
Nichts Andres mir gewähre,
Als dass er glücklich sei.
Lass mir nur diese Zähre
Und steh' mir tröstend bei,
Mutter der Liebe, Maria!
O Maria! Du starker Himmelsschild!
O deck ihn immerdar,
Im lauten Schlachtgefild,
In heimlicher Gefahr!
Ich will nicht sein begehren,
Doch ewig segn' ich ihn.
Mit deinen Engelheeren
O woll' sein Haupt umzieh'n,
Mächtige Herrin, Maria!
 

Herz Jesu-Lied

Aus allen Herzen Eines,
Stillt aller Herzen Leid,
Aus allen Herzen Eines
Ist aller Herzen Freud.
Das Herz im Sakramente,
Dies Herz in Fleisch und Blut,
Dies Gottes Herz, ach kennte
Die Welt dies höchste Gut.
 

In jener letzten der Nächte / In monte oliveti

In jener letzten der Nächte, In monte oliveti
Da ich am Ölberg gebetet, Oravit ad Patrem:
War ich von Blutschweiß gerötet, Pater, si fieri potest,
Goß ihn in Strömen für dich. Transeat a me calix iste:
Weh! Und wer weiß, ob wohl je Fiat voluntas tua
Du auch wohl denkest an mich! Voluntas tua.
   
Ergänzende Strophen bei Frieberger:  
In jenen äußersten Stunden,  
Eh mich die Schergen bunden,  
Schwitzt; ich, von Ängsten umwunden,  
Ströme des Blutes für dich.  
Weh! und wer weiß, ob wohl je  
Du auch wohl denkest an mich.  
   
Wie ich von Geißeln zerschlagen,  
Wunde an Wunde ertragen!  
Laß von den Engeln dir klagen,  
Wie viele Wunden für dich.  
Weh! und wer weiß, ob wohl je  
Du auch wohl denkest an mich.  
   
Ergänzende Strophen bei Steinhuber-Novacek/Sternov:  
Bangen ergriff meine Seele,  
Angst vor den schrecklichen Qualen,  
Die deine Schuld sollten zahlen,  
Doch ich litt es liebend für dich.  
Weh! Und wer weiß, ob wohl je  
Du auch wohl denkest an mich.  
   
"Vater!" So rief ich zur Stunde,  
"Siehe, dein Wille geschehe."  
Mein war all Leiden und Wehe.  
Dies alles tat ich für dich.  
Du aber, Seele, sag an,  
Was du für mich schon getan.  
   

Iam lucis orto sidere / In S. Angelum custodem

1. Text (vierstimmig gemischt a cappella)  
Iam lucis orto sidere Schon bei Sonnenaufgang
Dignare, Custos Angele! Lass dich herbei, Schutzengel,
Mentis fugare nubila Trübe Gedanken zu vertreiben
Et alma ferre lumina; Und das nährende Licht zu bringen!
Me recta prudens edoce, Lehre mich klug das Richtige, 
Ur exsequar me commone. Damit ich das erreiche, ermahne mich! 
   
Fidus venis qui coelitus Zuverlässig kommst du vom Himmel 
Illuc redisque nuncius! Und kehrst dorthin als Bote zurück. 
Preces labores lacrimas Bringe die Gebote, Mühen und Tränen 
Ad Regis aulam perferas; Vor den Königshof; 
Donum clientis parvulum Gib dem Geber der Gaben 
Reddas Datori munerum. Ein kleines Geschenk des Knechtes! 
   
Miserimum dulcissimo Mich Unglücklichsten hege liebkosend 
Blandus fove solatio; Mit dem süßesten Trost! 
Salutis ad negotia Treibe mich Schlafenden 
Me dormitantem concita; Zu Werken des Heils an! 
Quando reluctor, argue; Wenn ich mich sträube, wirf es mir vor, 
Vires labanti suffice.

Puro refulgens lumine,
Quod emicat de Numine!
Me sanctitatis aemulum,
A labe serves integrum
Ne' castitatis candida
Contaminentur lilia

Firma repelle dextera
Vim daemonis sub tartara;
Carnis retunde fomitem,
Superbiae propaginem,
Tuis ut armis protegar
Palmamque victor consequar.

Cordis rigentis ferream
Perfringe pertinaciam;
Culpae gravatum sarcina
Manu potenti subleva
Poenasque sonti debitas
Fac supplicans ut arceas.

Fuga ruant quum turbida
Mortalis aevi tempora:
Caduca fac me temnere,
Aeterna semper quaerere,
Ut haereat mens fervida
Sublimis inter sidera.

Urgente pugna lugubri
Fortis paventi subveni;
Per mortis umbram dirige
Defende coram Judice
Laetaque de sententia
Fruar perenni gloria
Amen.
Wenn ich falle, stärke meine Kräfte! 

Blitzend vor dem reinen Licht,
Das von Gott aufsteigt,
Bewahre mich, der ich nach der Heiligkeit suche,
Vor dem Makel,
Damit die weißen Lilien der Keuschheit
Nicht angetastet werden.

Mit deiner mächtigen Rechten verstoße
Das Heer des Dämons in die tiefste Hölle;
Vernichte den Reiz des Fleisches,
Der dem Hochmut entspringt,
So dass ich, von deinen siegreichen Heeren
Geschützt, den Preis erringe.

Zerschlage die unbeugsame Hartnäckigkeit
Eines mitleidslosen Herzens;
Schaffe mir, durch die Last der Sünde niedergedrückt,
Erleichterung durch deine mächtige Hand
Und halte durch deine Gebete die Züchtigungen,
Die der Schuldige verdient, von mir fern.

In stürmischer Eile sollen die Zeiten
Des sterblichen Lebens dahinstürmen!
Lass mich das Vergängliche verachten
Und immer das Ewige suchen,
Damit mein hehrer Geist
Im Himmel bleibt.

Wenn der Todeskampf bevorsteht,
Steh mir Bebendem kräftig bei!
Geleite mich durch den Todesschatten,
Verteidige mich vor dem Richter
Und aufgrund des Freispruchs
Möge ich ewigen Ruhm genießen!
Amen.
   
2. Text (vierstimmig gemischt mit Orgel)  
Iam lucis orto sidere Schon bei Sonnenaufgang,
O Angele piisime! Heiligster Engel,
Caecasmentis caligines Durch deinen Glanz nimm weg
Splendore tuo dissipes; Die düstere Dunkelheit von meinem Geist;
Quae recta sunt, me edoce, Lehre mich den guten Weg,
Ut faciam, me admone. Sporne mich an, ihm zu folgen.
   
3. Text (vierstimmiger Männerchor a cappella)  
Iam lucis orto sidere Schon bei Sonnenaufgang 
Dignare, Custos Angele! Lass dich herbei, Schutzengel, 
Mentis fugare nubila Trübe Gedanken zu vertreiben 
Et alma ferre lumina; Und das nährende Licht zu bringen! 
Me recta prudens edoce, Lehre mich klug das Richtige, 
Ur exsequar me commone. Damit ich das erreiche, ermahne mich! 
   
Fidus venis qui coelitus Zuverlässig kommst du vom Himmel 
Illuc redisque nuncius! Und kehrst dorthin als Bote zurück. 
Preces labores lacrimas Bringe die Gebete, Mühen und Tränen 
Ad Regis aulam perferas; Vor den Königshof; 
Donum clientis parvulum Gib dem Geber der Gaben 
Reddas Datori munerum. Ein kleines Geschenk des Knechtes! 
   
Fuga ruant quum turbida In stürmischer Eile sollen die Zeiten 
Mortalis aevi tempora: Des sterblichen Lebens dahinstürmen! 
Caduca fac me temnere, Lass mich das Vergängliche verachten 
Aeterna semper quaerere, Und immer das Ewige suchen, 
Ut heareat mens fervida Damit mein hehrer Geist 
Sublimis inter sidera. Im Himmel bleibt! 
   
Urgente pugna lugubri Wenn der Todeskampf bevorsteht, 
Fortis paventi subveni; Steh mir Bebendem kräftig bei! 
Per mortis umbram dirige Geleite mich durch den Todesschatten, 
Defende coram Judice Verteidige mich vor dem Richter 
Laetaque de sententia Und aufgrund des Freispruchs 
Fruar perenni gloria. Möge ich ewigen Ruhm genießen! 
Amen. Amen. 
Übers. Georg Nowotny/Elisabeth Grünberg 
Réginald Hulhoven/Hans Roelofs
   
Text von Margarete Hemleben (keine Übersetzung):  
Du Herr der Herren, Jesus Christ,  
Lass leuchten uns dein Angesicht,  
Dass deiner Liebe heller Schein  
Verwandle unser irdisch Sein,  
Zu tragen durch der Erde Nacht  
Dein Licht, Dein Leben, Deine Macht.  
   

Inveni David

Inveni David servum meum, Ich fand David als meinen Diener,
Oleo sancto meo unix eum: Mit dem heiligen Öl salbte ich ihn,
Manus enim mea auxiliabitur ei, Denn meine Hand wird ihm Hilfe sein,
Et brachium meum confortabit eum. Und mein Arm wird ihn stärken.
Alleluia. Alleluia.
   

Libera me

Libera me, Domine, de morte aeterna Errette mich, o Herr, von dem ewigen Tode
In die illa tremenda: An jenem schrecklichen Tag.
Quando caeli movendi sunt et terra: Wann die Himmel und die Erde erschüttert werden,
Dum veneris judicare saeculum per ignem. Da du kommen wirst, die Welt durch Feuer zu richten.
   
Tremens factus sum ego, et timeo dum discussio venerit, Ich zittre und ich fürchte mich, wann das Gericht kommen wird
Atque ventura illa. Dies illa, dies irae, Und der künftige Zorn. Jener Tag, der Tag des Zornes,
Calamitatis et miseriae, dies magna et amara valde. Der Trübsal und des Elends – der große, der sehr bittere Tag.
   
Requiem aeternam dona eis Domine : Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
Et lux perpetua luceat eis. Und das ewige Licht leuchte ihnen.
   

Locus iste

Locus iste a Deo factus est, Dieser Ort ist von Gott geschaffen,
Inaestimabile sacramentum irreprehensibiles est. Ein unschätzbares Geheimnis, er ist ohne Fehl.
   

O du liebes Jesu-Kind

O du liebes Jesu-Kind,
Laß dich vielmal grüßen,
Alle Kinder, die hier sind,
Fallen dir zu Füßen.
All um deine Liebe bitten,
Die so viel für uns gelitten;
Schenk uns deine Liebe
 

Os justi

Os justi meditabitur sapientiam Der Mund des Gerechten bedenkt Weisheit
Et lingua ejus loquetur judicum Und seine Zunge redet Gerechtigkeit.
Lex Dei ejus in corde ipsius: Das Gesetz seines Gottes trägt er im Herzen,
Et non supplantabuntur gressus ejus. Alleluia. Und seine Schritte wanken nicht.
   

Pange lingua

Pange lingua gloriosi Preise, Zunge, das Geheimnis
Corporis mysterium, Dieses Leibs voll Herrlichkeit
Sanguinisque pretiosi, Und des unschätzbaren Blutes,
Quem in mundi pretium Das, zum Heil der Welt geweiht,
Fructus ventris generosi Jesus Christus hat vergossen,
Rex effudit gentium. Herr der Völker aller Zeit.
   
Tantum ergo sacramentum, Ein so großes Sakrament
Veneremur cernui, Wollen wir gesenkten Hauptes verehren
Et antiquum documentum Und das alte Bündnis
Novo cedat ritui; Soll dem neuen Ritus weichen.
Praestet fides supplementum Möge der Glaube weiterhelfen,
Sensuum defectui. Wo die Sinne versagen.
   
Genitori, genitoque Dem Vater und dem Sohn
Laus et jubilatio, Preis und Jubel !
Salus, honor, virtus quoque Heil, Ehre, Ruhm und Lobpreis
Sit et benedictio: Sei ihnen gesagt.
Procedenti ab utroque Dem, der aus beiden hervorgeht,
Compar sit laudatio. Amen. Sei gleiches Lob. Amen.
   

Salvum fac populum tuum

Salvum fac populum tuum, Domine Mache heil dein Volk, Herr
Et benedic hereditati tuae. Und segne dein Erbe.
Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum. Und führe sie und erhebe sie in Ewigkeit.
Per singulos dies benedicimus te. Tag für Tag preisen wir dich
Et laudamus nomen tuum in saeculum, Und loben deinen Namen in Ewigkeit,
Et in saeculum saeculi. Und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Dignare Domine die isto sine peccato nos custodire. Gewähre uns, Herr, an jenem Tag uns ohne Sünde zu bewahren.
Miserere nostri Domine, miserere nostri. Erbarme dich unser, Herr, erbarme dich unser.
Fiat misericordia tua Domine super nos, Lass deine Barmherzigkeit, Herr, so über uns kommen,
Quemadmodum speravimus in te. Wie wir auf dich gehofft haben.
   

Tantum ergo

Tantum ergo sacramentum Ein so großes Sakrament
Veneremur cernui, Wollen wir gesenkten Hauptes verehren
Et antiquum documentum Und das alte Bündnis
Novo cedat ritui; Soll dem neuen Ritus weichen.
Praestet fides supplementum Möge der Glaube weiterhelfen,
Sensuum defectui. Wo die Sinne versagen.
   
Genitori, genitoque Dem Vater und dem Sohn
Laus et jubilatio, Preis und Jubel !
Salus, honor, virtus quoque Heil, Ehre, Ruhm und Lobpreis
Sit et benedictio; Sei ihnen gesagt.
Procedenti ab utroque Dem, der aus beiden hervorgeht,
Compar sit laudatio. Amen. Sei gleiches Lob. Amen.
   

Tota pulchra es

Tota pulchra es, Maria, Vollkommen schön bist du, Maria,
Et macula originalis non est in te. Und der Erbschuld Makel ist nicht in dir.
Tu gloria Jerusalem, tu laetitia Israel. Du Ruhm Jerusalems, du Freude Israels.
Tu honorificentia populi nostri. Du Würdenträgerin unseres Volkes.
Tu advocata peccatorum. Du Fürsprecherin der Sünder.
O Maria. Virgo prudentissima. Maria, du klügste aller Jungfrauen.
Mater clementissima. Ora pro nobis. Sanftmütigste Mutter. Bitte für uns.
Intercede pro nobis ad Dominum Jesum Christum. Tritt für uns ein beim Herrn Jesus Christus.
   

Totenlied

O ihr, die ihr heut mit mir zum Grabe geht
Und bei meinem Leichnam jetzt versammelt steht,
Heftet Sinn und Herzen nicht an diese Eitelkeit!
Sucht nur Gottes Reich und die Gerechtigkeit.
 

Trauungs-Chor

O schöner Tag, o dreimal sel'ge Stunde,
Wo ich empfing das neue Sakrament,
Wo Gottes Priester meine Hand gesegnet,
Zum heiligen Bunde, den der Tod nur trennt.
Wollt ihr sanft wie Engel wandeln
Eure Bahn durch diese Zeit,
Nehmt im Denken, nehmt im Handeln
Nur den Frieden zum Geleit!
 

Veni Creator Spiritus

Veni Creator Spiritus, Komm, Schöpfer, Geist,
Mentes tuorum visita: Die Gesinnungen der deinen besuche:
Imple superna gratia Erfülle mit hoher Gnade
Quae tu creasti, pectora. Die Herzen, die du geschaffen hast.
   

Vexilla regis (Str. 1, 6, 7)

Ursprünglicher Text:  
Vexilla regis prodeunt Des Königs Banner schwebt voran,
Fulget crucis mysterium Des Kreuzes Geheimnis leuchtet hervor,
Quo carne carnis conditor An dessen Pfahl das Fleisch des Fleisches
Suspensus est patibulo. Schmählich hervorsteht.
   
O Crux ave, spes unica O Kreuz, du einzige Hoffnung,
Hoc passionis tempore Sei gegrüßt in dieser Leidenszeit,
Auge piis justitiam Die Frommen noch gerechter mache,
Reisque dona veniam. Den Sündern verzeih ihre Schuld.
   
Te, summa Deus Trinitas Dich Gott, höchste Dreifaltigkeit,
Collaudet omnes spiritus: Dich lobpreist jeder Geist:
Quos per crucis mysterium Die durch das Geheimnis des Kreuzes
Salvas, rege per saecula. Erlöst, führe in dein Reich.
(Amen)  
   
Text der Neuen Gesamtausgabe:  
Vexilla regis prodeunt Des Königs Banner schwebt voran,
Fulget crucis mysterium Des Kreuzes Geheimnis leuchtet hervor,
Qua vita mortem pertulit Durch das das Leben den Tod erlitt
Et morte vitam protulit. Und durch den Tod das Leben erwarb.
   
O Crux ave, spes unica O Kreuz, du einzige Hoffnung,
Hoc passiones tempore Sei gegrüßt in dieser Leidenszeit,
Piis ad auge gratiam Den Frommen vermehre deine Huld,
Reisque dele crimina. Den Angeklagten tilge die Vergehen.
   
Te fons salutis Trinitas Dich Quelle des Heils, Dreifaltigkeit,
Collaudet omnis spiritus: Dich lobpreist jeder Geist:
Quibus crucis victoriam Denen du des Kreuzes Sieg verleihst,
Largiris adde praemium. Schenke ihnen auch des Kreuzes Lohn.
(Amen)  
   

Virga Jesse

Virga Jesse floruit: Ein Reis aus Jesse blühte auf:
Virgo Deum et hominem genuit: Die Jungfrau gebar Gott und Mensch :
Pacem Deus reddidit, Gott brachte den Frieden wieder,
In se reconcilians ima summis. Versöhnte das Niedrige mit dem Höchsten.
Alleluia. Alleluia.
   
   

Abendzauber

Der See träumt zwischen Felsen,
Es flüstert sanft der Hain.
Den Bergeshain beleuchtet
Des Mondes Silberschein.
Und aus dem Waldesdunkel
Hallt Nachtigallensang,
Und von dem See weh'n Lieder
Mit zauberhaftem Klang.
Ich saß am Seegestade,
Vertieft in süßen Traum;
Da träumte ich zu schweben
Empor zum Himmelsraum.
Wer könnte je vergessen
Den wonnevollen Ort!
Noch tief im Herzen klingen
Die Zaubertöne fort.
 

Amaranths Waldeslieder / Wie bist du Frühling, gut und treu

Wie bist du Frühling, gut und treu,
Dass nie du kömmst mit leerer Hand!
Du bringst dem Baume Blätter neu,
Dem Blümlein farbiges Gewand!
Du bringst das Lied dem Vögelein,
Durch dich so treu / blau der Himmel lacht!
Du bringst der Welt den Sonnenschein.
Was hast du mir denn mitgebracht?
Waldvögelein! Wie singst du heut'
So herzlich lieb, wie nie zuvor!
Möcht fliegen ja vor lauter Freud'
Ein Vöglein hoch zu Gott empor!
Ihr lieben Vöglein, singt nur fort,
So lang's vermag die kleine Brust,
Singt von des Frühlings Herrlichkeit,
Singt von des Frühlings Lieb' und Lust!
Und sänget ihr auch ewig fort,
Viel tausend Jahre Tag und Nacht,
Ihr könntet singen nie genug,
So schön hat Gott die Welt gemacht!
 

Am Grabe

Brüder, trocknet eure Zähren,
Stillt der Schmerzen herbes Leid,
Liebe kann sich auch bewähren
Durch Ergebungsinnigkeit.
Wohl ist dies das letzte Schauen
Auf die Leiche und den Sarg,
Doch die Seele, die sie barg,
Triumphiert durch Gottvertrau'n.
Drum lasst uns den Herren preisen,
Der die Edelste erwählt
Und für uns, die armen Waisen,
Auch den Himmel offen hält.
 

An dem Feste


Ursprünglicher Text:
An dem Feste, das uns heute zu dem frohen Kreis vereint,
Wallt empor das Herz in Freude, das es liebend edel meint.
Er, den wir mit Recht verehren, unser Hirt und Hirtenhirt,
Auf der Pilgerbahn, der schweren, die durch Labyrinthe führt.

Er, an dessen Hand nicht Bürde, sanftes Joch die Tugend ist,
Er hat heut, der Mann der Würde, dieses Sein zuerst begrüßt.
Dank dir, schöner Tag der Tage, einen Vater gabst uns du,
Einen Tröster in der Klage, allen einen Freund dazu.

Guter Dechant! Nicht in Tönen, nein im Herzen bringen wir
Am Erinn'rungstag, dem schönen, alle unsre Wünsche dir.
Bringen sie der Mutter alle, die dich trug an ihrem Herz,
Wo du wallst, sie wallt, da walle, Gottesfreund, mit Prüfungsschmerz.

Bringen sie vom Herzensgrunde all den guten Lieben dein,
Segen deiner ersten Stunde durch der Jahre lange Reih'n.
Hoch! So klingt die deutsche Weise, hoch bis zu dem dunklen Tor,
Hoch nach dieser Pilgerreise zu der lichten Höh' empor.

Freund und Vater hier der deinen, aller uns dir anvertraut,
Ist in ew'gen Friedenshainen dir die Ruhstatt schon gebaut.
Ist gebaut dir, und uns andern baut die Stätte deine Hand.
Auf, lasst uns in Liebe wandern, ein Gebot im Friedensland.
 

Auf, Brüder! Auf zur frohen Feier

Auf, Brüder! auf zur frohen Feier!
Mit Festeskränzen schmückt die Leier
Und innig wie's im Herzen schlägt
Es weckt die Kraft der Lieder.
Der Tag, der seinen Namen trägt,
Kehrt uns gesegnet wieder.

Wo ist das Herz, das Ihn nicht kennt?
Wo ist der Dank, der Ihn nicht nennt?
In Liebe und Vertrauen.
Saht Ihr wohl je auf Vaters Wort
Auf solchen Freundes milden Hort
Getäuschte Hoffnung bauen?

Nein! nein, die Hoffnung täuschet nicht.
Der Edle liebt der Liebe Pflicht.
Und wo dem Vater streng gebaut,
Ist auch der Freund zugleich bereit.
Und knüpft das Band
Mit treuer Hand.

Drum schlägt das Herz in froher Brust
Und folgt des Dankes hohe Lust
Auf Seinen Lebenswegen.
Und droht die Zeit auch noch so schwer
Es lächelt ihm von oben her
Von oben her der Segen.

O Herr im Himmel siehe hier
Der Deinen Schaar, sie ruft zu Dir.
Und Preis und Dank ist ihr Gebet
Und Segen, den sie heiß erfleht,
Geliebt, geachtet und verehrt
Ist er auch Deines Schutzes wert.

 
 

Auf, Brüder! auf, und die Saiten zur Hand!

Auf, Brüder! auf, und die Saiten zur Hand!
Schon winket zärtlich die holde Kamöne.
Sie rufet euch in das herrliche Land
Lebend'ger, ewig bezaubernder Töne.

Wir folgen, denn was sie uns singen heißt,
das lehrt uns ein liebend versöhnender Geist,
Das strömet vol Jubel aus offener Kehle,
Als träumt es in Edens Gefilden die Seele.

Wohl ist's die Liebe, sie schlinget das Band
Der Eintracht um euch in heiliger Schöne,
Wohlan, so nahet und weihet ihr Pfand
Dem Helden  des Tages, ihr würdigen Söhne.

Heil unserm Vater, den wir lieben,
Dem das Herz in Freude schlägt,
Der von weiser Sorg getrieben
Seines Hauses Lasten trägt.

Heil dem Förderer des Schönen,
Heil dem edelsten Mäzen,
Dem die Engel, die versöhnen,
Liebreich mild zur Seite gehen!

Der das Schroffe weiß zu wenden
Und der starren Form gebeut,
Der in seine Zeit zu senden
Weiß den Blick, der uns erfreut:

Heil ihm, Heil dem Edlen, Kühnen,
Dessen Kraft der Jugend gleich,
Dessen Werk Verschönern, Sühnen,
Dessen Herz an Liebe reich!

Das edle Herz


Wer im Busen nicht die Flamme nur des eigenen Altars nährt,
Wer den Blick der edlen Liebe freudig zu dem Bruder kehrt,
Wer sich nicht sich selbst geboren, sondern seinem Schöpfer glaubt,
Diesen Glauben nie verloren, andern selben nie geraubt,
Wer den Wert der eignen Habe gern in dürft'ge Hände legt,
Seines Wissens hehre Gabe auch in fremde Herzen trägt,
Wer im Segnen und Beglücken seines Lebens Freude weiß,
Dem erschallet mit Entzücken dankerfüllter Seelenpreis.
 

Das Frauenherz, die Mannesbrust

Das Frauenherz, die Mannesbrust
Durchglüht das Lied mit gleicher Lust.
 

Das hohe Lied

Im Tale rauscht die Mühle und stört des Wandrers Lied,
Bis er durch Waldesdunkel hinauf die Berge flieht.
Und immer ferner rauschet die Mühle tief im Tal.
Und immer kräft'ger schallet des Liedes Widerhall.
Die Höhe ist erklommen, jetzt ist das Lied allein
Und schwimmt auf luft'gen Wellen ins Abendrot hinein.
 

Das Lied vom deutschen Vaterland

Wohlauf, ihr Genossen, stimmt an, stimmt an,
Und hört ihr die Hörner nicht dröhnen?
Und seht ihr nicht funkeln den goldenen Wein,
Stimmt ein mit freudigen Tönen
Und singet im Hochklang Hand in Hand
Das Lied vom deutschen Vaterland.
 

Der Abendhimmel

Wenn ich an deiner Seite
Im Abenddunkel geh',
Den Mond und sein Geleite,
Die tausend Sterne seh',
Dann möcht' ich den Mond umfangen
Und drücken an meine Brust,
Die Sterne herunterlangen
In voller, sel'ger Lust,
Mit ihnen die Locken dir schmücken
Und schmücken die schöne Brust,
Ich möcht' dich schmücken und drücken
Und sterben vor Wonn' und Lust.
 

Der deutsche Gesang / Das deutsche Lied


Wie durchs Bergtal dumpf
Grollt Donnergedröhn,
Wie der Sturmwind saust um waldige Höhn,
Wie die Meeresflut tost an klippigem Strand,
So schalle, so schmett're,
Die Feinde zu schrecken,
Die schlafferen Brüder
Vom Schlafe zu wecken,
Der deutsche Gesang
Durchs gefährdete Land!
 

Der Lehrerstand

Die Zeit weiset auf einen Stand,
Der wenig gilt, doch allen nützt,
Den leider! mancher hier zuland
Weder ehret noch unterstützt.
Ist jener Stand euch nicht bekannt?
Es ist der wackre Lehrerstand.
Jener Stand ist in seinem Glück,
Wenn sein segensreiches Walten
Auf den Menschen wirkt zurück.
Tätigkeit und freies Schalten
Werden enden bald den Hohn,
Der meistens war bisher sein Lohn.
Trägheit war und ist ihm verhaßt,
Weil er nur Fleiß und Ordnung liebt.
Gern trägt er der Beschwerden Last,
Ist geduldig und nie betrübt,
Auch dann nicht, wenn ihn drückt die Not,
Und den Seinigen mangelt Brot.
Mehrmals ward er der Toren Spott,
Doch verließ ihn nie der Edelmut,
Fest vertrauend auf einen Gott,
Der ist und bleibt sein höchstes Gut.
Immer ernsthaft und bescheiden
Bleibt er selbst in Freud und Leiden.
Kennt ihr den Stand, der Geister weckt,
Das Kind fürs Leben brauchbar macht,
Oft wurde er mit Schmach bedeckt,
Von Narren auch sogar verlacht.
Höret! Höret! Dies ist der Lehrerstand,
Der so viel nützt dem Vaterland.
Für Menschenwohl und Menschenglück
Kämpfe fort du wackrer Stand!
Es wird sich ändern dein Geschick
In einem bessern Vaterland.
Dort empfange von Gottes Sohn
Deinen verkürzten Erdenlohn.

 

Der Mondabend

Rein und feundlich lacht der Himmel
Nieder auf die dunkle Erde,
Tausend goldne Augen blinken
Lieblich in die Brust der Menschen,
Und des Mondes lichte Scheibe
Segelt heiter durch die Bläue.

Auf den goldnen Strahlen zittern
Süßer Wehmut Silbertropfen,
Dringen sanft mit leisem Hauche
In das stille Herz voll Liebe,
Und befeuchten mir das Auge
Mit der Sehnsucht zartem Thaue

Funkelnd prangt der Stern des Abends
In den lichtbesäten Räumen,
Spielt mit seinen Demantblitzen
Durch der Lichte Duftgewebe,
Und viel holde Engelsknaben
Streuen Lilien um die Sterne.

Schön und hehr ist wohl der Himmel
In des Abends Wunderglanze,
Aber meines Lebens Sterne
Wohnen in dem kleinsten Kreise:
In das Auge meiner Sylli
Sind sie alle hingezaubert.

 

Der Trompeter an der Katzbach

(Text noch nicht gefunden)
 

Des Baches Frühlingsfeier

(Text noch nicht gefunden)
 

Des Dankes Wort sei mir vergönnt

Des Dankes Wort sei mir vergönnt
Dir heute zu verkünden.
O daß ich würdig singen könnt
Mein freudiges Empfinden,
Das mich an diesem Tag belebt,
Dem Freudentag der Deinen,
An dem Dich Lieb' und Dank umschwebt,
Wenn alle sich vereinen.
Dem Vater gilt das erste Hoch!
Es ruft's der Kinder Reigen,
Die wie ein liebes, sanftes Joch
An Deine Brust sich neigen
Du zählst die teuren Häupter all,
Die Häupter Deiner Lieben.
O weine nicht, die volle Zahl
Macht ja ein Engel drüben.
Das zweite Hoch, nicht minder wahr,
Schallt wie aus einem Munde,
Dies bringet Dir der Freunde Schar
Im edlen treuen Bunde
Und die das Leben Dir vereint,
Stehen sie auch noch so ferne.
Du hast's mit ihnen wohl gemeint,
Hoch! rufen Sie Dir gerne.
Und dieses Hoch erschallet laut,
Schallt wohl mit hundert Stimmen,
Die alle, wo sie Dir vertraut,
Zu frohem Dank entglimmen.

Des Höchsten Preis, des Vaterlandes Ruhm

Des Höchsten Preis, des Vaterlandes Ruhm,
Der keuschen Minne zartes Heiligtum,
Der frohen Lust, des herben Leides Drang
Verkündet laut der deutschen Männer Sang.
 

Die Geburt

Es landet ein Fremdling im Hafen der Welt,
Hat Mangel an allem, an Nahrung und Geld.
O Fremdling, o setze den Fuß auf das Land,
Wir reichen dir alle so freundlich die Hand.
Herein, herein, herein,
Sollst lieber Verwandter uns sein.
Und hast du das deine dann redlich getan,
So kannst du dem Vater im Himmel dich nah'n,
Dann preisen dich Menschen und freuen sich dein
Und wiegen im schlummernden Grabe dich ein.
Zur Ruh', zur Ruh', zur Ruh,
So gehörst du der Heimat dann zu.
 

Du bist wie eine Blume

Du bist wie eine Blume,
So hold und schön und rein;
Ich schau dich an, und Wehmut
Schleicht mir ins Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Aufs Haupt dir legen sollt',
Betend, dass Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.
 

Ein jubelnd Hoch in Leid und Lust

Ein jubelnd Hoch in Leid und Lust
Dem deutschen Lied aus voller Brust.
Lebt wohl, ihr Sangesbrüder,
Lang noch ertönen eure Lieder.
 

Festgesang / Kantate für Dechant Jodok Stülz / Sankt Jodok sproß

Sankt Jodok spross aus edlem Stamme,
Der Glanz der Welt hat ihm gelacht.
Doch ihm war Gott der höchste Name,
Und dem hat er sich dargebracht.
In Einsamkeit zurückgezogen,
Ging er dort selig seine Bahn
Und schritt, so fern von Sturm und Wogen,
Zum hehren Himmel still hinan!
Dein Sinn ist so auf Gott gerichtet,
Was recht, was gut, fühlt deine Brust.
Du fühlst dich nur dem Herrn verpflichtet,
Und sein Gesetz nur bringt die / dir Lust.
Du bist der Vater deiner Herde,
Ihr Heil ist wahrlich all dein Glück,
Und bebest nicht vor der Beschwerde
So wie ein Mietling feig zurück.
Aus weiter Fern' bist du gekommen,
Ihr beizustehen in Streit und Tod,
Als du die Kunde dort vernommen,
Dass ihr die böse Seuche droht.
Du bist der Vater deiner Herde,
Ihr Heil ist wahrlich all dein Glück.
Du pflegst das Herz der lieben Kleinen,
Du führst Erwachsene zu Gott,
Weißt Ernst mit Güte zu vereinen
Und linderst tröstend jede Not.
Du leuchtest vor durch deine Taten
Und unterstützest so dein Wort,
Und nie noch sah man dich ermatten,
Du schrittest kräftiger nur fort.
Du pflegst das Herz der lieben Kleinen,
Du führst Erwachsene zu Gott.
Nicht minder ziert dich edles Wissen.
Du kennst Geschichte meisterhaft,
Und was Archive tief verschließen,
Hast manches du ans Licht gebracht / geschafft.
So sei denn Gott auf deinen Wegen.
Er tröste dich, wird es dir bang!
Stets kommt dir seine Huld entgegen
Und erhalte dich uns lang!
 

Festlied

Freudig laßt das Lied ertschallen
In der hehren Feierstund,
Höher schlägt das Herz uns allen,
Freude kündet jeder Mund.
In dem gold'nen Strom der Töne
Unsre Seele neu ersteht,
Unser Auge reiner leuchtet,
Unser Wort wird zum Gebet.

Was in banger Erdenstunde
Je das arme Herz gefühlt,
Wird auf jenes Stromes Grunde
Uns befreiend weggespült.
Was in sel'gen Augenblicken
Ahnend je das Herz empfand,
Wird zum himmlischen Entzücken
In der Töne heil'gem Land.

Lasset uns die Stirne feuchten
In des Liedes laut'rem Quell,
Bald wird unser Auge leuchten
Sternenklar und himmlisch hell.
Mancher Worte scharfe Klingen
Leuchten in der Geisterschlacht,
Bei der Töne hellem Singen
Weicht des Zweifels dunkle Nacht.
 

Freier Sinn und froher Mut

Freier Sinn und froher Mut,
Des deutschen Sängers Ehr' und Gut!
 

Frühlingslied

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute,
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus bis an sein Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich lass dich grüßen.
 

Germanenzug

Germanen durchschreiten des Urwaldes Nacht,
Sie ziehen zum Kampfe, zu heiliger Schlacht.
Es stehen die Eichen im düsteren Kreis,
Und sie rauschen so bang, und flüstern so leis,
 
Als sollte der Krieger gewaltigen Schwarm
Durchdringen die Ahnung, erfassen der Harm!
Sie aber, sie wandeln urkräftigen Tritt's,
So nahet der Donner mit zündendem Blitz!

Und aus des Gezweigs wild düsterem Hang
Da wird es jetzt lauter, da tönt ein Gesang,
Denn der Walkyren bewachend Geleit
Umschwebt die Helden und singet vom Streit:

In Odins Hallen ist es licht
Und fern der Erdenpein,
Aus Freyas' Wonnestrahlen bricht
Die Seligkeit herein!

Solgofnir ruft den gold'nen Tag
Und Bragas Harfe klingt,
Mit Balmungschlag und im Gelag
Die süße Zeit entschwingt.

In Odins Hallen ist es licht
Und fern der Erdenpein,
Wer mutig für das Höchste ficht,
Der geht zu Göttern ein!

O, Liebe ist's, die uns beschwingt,
Zu künden das Geschick:
Der Kampf nun winkt, ihr Alle sinkt,
Und keiner kehrt zurück!

Da schlagen die Krieger mit wilder Gewalt
Die Schwerter zum Schild, dass es hallt und erschallt!
"Und soll denn dies Schreiten das letzte auch sein,
So wollen wir gerne dem Tode uns weih'n.

Doch möge aus diesem so mutigen Zieh'n
Der Segen der Heimat, das Siegen erblüh'n!
Teutonias Söhne, mit freudigem Mut,
Sie geben so gerne ihr Leben und Blut!

Die Freiheit, die Heimat ja ewig besteh'n,
Die flüchtigen Güter, sie mögen vergeh'n!"
So riefen die Krieger, so zogen sie fort,
Gesegnet ihr Tun und bewahret ihr Wort!
 

Heil dir zum schönen Erstlingsfeste

(Text noch nicht gefunden)
 

Heil, Vater! Dir zum hohen Feste!

Heil Vater! Dir zum hohen Feste.
Es reichen wir und werte Gäste
Des Dankes und der Liebe Preis
Dir durch die Gunst der Musen.
Dir schlägt so treu und wahr und heiß
Das Herz in jedem Busen.

An dreißig Jahre mögen's sein,
Da standest du als Vater ein
Für uns in Gott zu sorgen
Und alle, die sich dir vertraut,
Die freudig auf dein Wort gebaut,
Sie waren wohl geborgen.

Drum bringen wir mit Jubel heut',
Was jedes Herz an Liebe beut,
Was jeder Mund für dich erfleht
Und jeder Blick dir froh gesteht
Am Weihaltar des Dankes dar.

Du wirktest treu und bieder hier,
Drum sahst du in der Canonie
Manch edle Brust erscheinen,
Du hast gelöst die schwere Pflicht
Und darum auch vergessen's nicht
Die Deinen!

Sie bringen dir mit Jubel heut'
Was jedes Herz an Liebe beut,
Was jeder Mund für dich erfleht
Und jeder Blick dir froh gesteht,
Sie rufen heut' im Brüderchor
Für dich den Dank des Herrn empor.
 

Helgoland

Hoch auf der Nordsee, am fernesten Rand,
Erscheinen die Schiffe, gleich Wolken gesenkt;
In wogenden Wellen, die Segel gespannt,
Zum Eiland der Sachsen der Römer sich lenkt!
 
O weh um die Stätten, so heilig gewahrt,
Die friedlichen Hütten, von Bäumen umlaubt!
Es wissen die Siedler von feindlicher Fahrt!
Was Lebens noch wert, auch Leben sie raubt!
 
So eilen die Zagen zum Ufer herbei,
Was nützet durch Tränen zur Ferne geblickt;
Da ringet den Besten vom Busen sich frei
Die brünstige Bitte zum Himmel geschickt:
 
Der du in den Wolken thronest,
Den Donner in deiner Hand,
Und über Stürmen wohnest,
Sei du uns zugewandt!
 
Lass toben grause Wetter,
Des Blitzes Feuerrot,
Die Feinde dort zerschmetter!
Allvater! Ein Erretter aus Tod und bitt'rer Not!
Vater!
 
Und siehe, die Welle, die wogend sich warf,
Sie steiget empor mit gischtendem Schaum,
Es heben die Winde sich sausend und scharf,
Die lichtesten Segel verdunkeln im Raum!

Die Schrecken des Meeres sie ringen sich los,
Zerbrechen die Maste, zerbersten den Bug;
Der flammenden Pfeile erblitzend Geschoss,
Das trifft sie in Donners hinhallendem Flug.
 
Nun, Gegner, Erbeuter, als Beute ihr bleibt,
Gesunken zu Tiefen, geschleudert zum Sand,
Das Wrackgut der Schiffe zur Insel nun treibt!
O Herrgott, dich preiset frei Helgoland!
 

Herbstkummer

Die Blumen vergehen, der Sommer ist hin,
Die Blätter verwehen. Das trübt mir den Sinn.
Ein Röslein, das bracht' ich im Sommer ins Haus,
Es hält ihn, so dacht' ich, den Winter wohl aus.
Die Vögelein sangen, es lauschte der Hain,
Die Rehlein, sie sprangen im Mondenschein,
Der Blümlein so viel hier erblühten im Tal,
Von allen gefiel mir das Röslein zumal.
Der Herbst ist gekommen, der Sturm braust heran,
Die Luft ist verglommen, der Winter begann.
Gern wollt' ich nicht klagen um Stürme und Schnee,
Könnt's Röslein ertragen das eisige Weh!
O schon' mir die Zarte, das liebliche Kind,
Die Eiche, die harte, umbrause du, Wind!
Blüh', Röslein, ohn' Bangen, von Liebe bewacht,
Bis Winter vergangen und Mai wieder lacht!
 

Herbstlied

Durch die Wälder streif' ich munter,
Wenn der Wind die Stämme rüttelt
Und mit Rasseln bunt und bunter
Blatt auf Blatt herunterschüttelt.
Denn es träumt bei solchem Klange
Sich gar schön vom Frühlingshauche,
Von der Nachtigall Gesange
Und vom jungen Grün am Strauche.
Lustig schreit' ich durchs Gefilde,
Wo verdorrte Disteln nicken,
Denk' an Maienröslein milde
Mit den morgenfrischen Blicken.
Nach dem Himmel schau' ich gerne,
Wenn ihn Wolken schwarz bedecken,
Denk an tausend liebe Sterne,
Die dahinter sich verstecken.
 

Herzeleid

(Text noch nicht gefunden)
 

Heut kommt ja Freund Klose zu Gause

Heut kommt ja Freund Klose zu Gause
Und geht nach der Jause nach Hause.
 

Im April

Du feuchter Frühlingsabend,
Wie hab' ich dich so gern,
Der Himmel wolkenbehangen,
Nur hie und da ein Stern.
Wie leiser Himmelsodem
Hauchet so lau die Luft,
Es steigt aus allen Tälern
Ein warmer Veilchenduft.
Ich möcht' ein Lied ersinnen,
Das diesem Abend gleich,
Und kann den Klang nicht finden
So dunkel, mild und weich.
 

Im Wort und Liede wahr und frei

Im Wort und Liede wahr und frei,
Der Heimat und dem Freunde treu,
So hielten's die Alten, so halten's auch wir
Für und für.
 

Laßt Jubeltöne laut erklingen

Laßt Jubeltöne laut erklingen
Aus treuer, biedrer Männerbrust,
Singt Töne, die zum Himmel dringen,
mit heilig frommer Sängerlust,

Und freut euch, freundlich zog ja wieder
Bei all den treuen Bürgern sein
Zu seinem Volk so echt und bieder
Des schönen Öst'reichs Herrscher ein.

O jubelt freundlich ihm entgegen,
All Glück liegt ja in seiner Hand,
Von ihm allein strömt aller Segen
Wohltuend auf das Vaterland.

Wie unsre Berge fest und kühn,
Wie unsre Luft so frisch und rein
Soll unser wahrer, edler Sinn,
Soll unsre Treu zum Kaiser sein.

Gott schütze Öst'reichs Doppelaar,
Erhöre unser fromm Gebet,
Schütz unser edles Herrscherpaar
Franz Josef und Elisabeth. 

Neuer Text von Anton August Naaf:

Dir, holde Heimat, soll erklingen
Der höchsten Liebe treues Lied,
Zum Himmel an mit Lerchenschwingen
Vom Saatengrund, vom Blumenried.

Du Mutter traut, die froh uns wiegte
Voll Lieb' in ihrem Blütenschoß,
Wer treu an deiner Brust sich schmiegte,
Den machst du edel, stark und groß.

Heil dir und Dank! Du ein'st uns alle
Zu stolzer Macht durch deine Kraft.
Du baust für Fürst und Volk die Halle,
Wo Heimatstreu das Größte schafft.

Kühn wächst des Volkes schlichter Sohn
Durch deine Lieb' zur Heldenschaft
Auf weiser Herrscher festem Thron,
Blüht deine Macht zur höchsten Kraft.

Heil dir und Preis in Herrlichkeit,
Geb' Gott dir Segen stets zum Lohn.
Stärk uns in Lieb' und Treu all'zeit
Für Heimat, Volk und Kaiserthron.
 

Lebt wohl, ihr Sangesbrüder

Lebt wohl, ihr Sangesbrüder,
Lang noch ertönen eure Lieder.
 

Mein Herz und deine Stimme

Lass tief in dir mich lesen,
Verhehl' mir dies auch nicht,
Was für ein Zauberwesen
Aus deiner Stimme spricht?
 
So viele Worte dringen
Ans Ohr uns ohne Plan,
Und während sie verklingen,
Ist alles abgetan.
 
Doch drängt sich nur von ferne
Dein Ton zu mir sich her,
Behorch' ich ihn so gerne,
Vergess' ich ihn so schwer.
 
Ich bebe dann, entglimme
Von allzu rascher Glut.
Mein Herz und deine Stimme
Versteh'n sich allzu gut.
 

Mild wie Bäche

Mild wie Bäche, die durch Blumen wallen,
Sei, o Vater, stets dein Glück.
In der Freude, in des Segens Strahlensonne,
Sonne immer sich dein Blick.

Heiterkeit und Seelenruh umwehen
Auf dem Lebenspfade dich.
Immer dich vergnügt, gesund zu sehen,
Ist das größte Glück für mich.
 

Mitternacht


Die Blumen glüh'n im Mondenlicht
Der märchenschönen Mitternacht,
Im Baume unten, blütendicht,
Der Sterne Glanz sich flimmernd bricht,
Sie kosen mit der Blätterpracht
Im süßen Zauber der Mitternacht.
Die Lüfte geh'n so weich, so hehr
Wie ferner Dome Glockenklang.
Mir ist das Herz so andachtsschwer,
Es rauscht um mich wie Gotteslehr',
Wie Orgelton und Feiersang
Im süßen Zauber der Mitternacht.
 

Musikalischer Versuch

(Text s. Vergissmeinnicht)
 

Nachglück

(Text noch nicht gefunden)
 

Nachruf

Vereint bist, Tönneheld und Meister,
Mit jener hohen Schar der Geister,
Die hier schon höh'res Dasein führen,
Weil sie der Tonwelt Geist erspüren.

Du hast aus buntem Tongewühle
Gar oft in freiem Orgelspiele
Mit Kunst gelenkt die Melodien
Zu andachtsvollen Harmonien. 

Drum mag's im Orgelstrome brausen
Und heut in Sturmakkorden sausen:
Vergessen bleibst du nie hiernieden;
Du gabst uns Kunst, nun ruh' in Frieden!
 

O habt die Thräne gern

(Text noch nicht gefuden)
 

Sängerbund

(Text: Heinrich von der Mattig?)

Die Sängerfeste unserer Städte
Erwecken bildend um die Wette
Den Sinn für Tonkunst und Gesang.

Es drängt hinaus von Kreis zu Kreise
Und heut ertönt in Festes Weise
Das deutsche Lied mit hellem Klang.

Wir halten fest und treu am Bunde,
Den an der Traun in dieser Stunde,
Erneuern wir mit Herz und Hand.

In Lied und Tat frei ohne Zagen,
So werden wir das Höchste wagen
Für Freiheit und fürs Vaterland.

(Text: Karl Kerschbaum)

Nichts Schönres auf der ganzen Erde
Als froher Sang am Heimatherde
Lobpreisend deutsche Sitt' und Treu.

Es drängt hinaus von Kreis zu Kreise
Und es ertönt in Festes Weise
Das deutsche Lied so frisch und frei.

Ob unsre Brust erbebt vom Leide,
Ob unsern Sinn verklärt die Freude,
Wir halten fest am deutschen Liederband,

Und braust auch Sturmwind durch die Lande,
Das Lied tönt bis zum Grabesrande
Für Freiheit und fürs Vaterland. 
 

Ständchen

Wie des Bächleins Silberquelle
Ruhig durch die Fluren bricht
Und des Mondes goldne Helle
Freundlich uns zum Herzen spricht:

Wandle froh durchs Leben weiter,
Frei von Kummer und von Leid,
Jeder Tag beginne heiter
Und entflieh' mit Seligkeit.

Sternschnuppen

Wenn Natur die sanften Lider
Still zum Abendschlummer neigt
Und dem schattenreichen Flieder
Philomelens Sang entsteigt,
Wenn mit goldnem Schmuck die Leier
In dem Schwesterreigen kehrt
Und die Welt in stiller Feier
Lunas milder Blick verklärt,
Schwingt sich auf wie leises Fragen
Sehnsuchtsvoll der feuchte Blick,
Ob kein Bild von schönern Tagen
Himmel strahlt ins Herz zurück.
Und die Sternenschnuppen mahnen,
Wie das eitel Träumen war;
Denn der Seele dunkles Ahnen
Wird nur drüben offenbar.
 

Tafellied

Durch des Saales bunte Scheiben
Fällt das Licht allmächtig ein,
Bringt zu unsrem frohen Treiben
Erst den vollen Glorienschein.
Weiht dem Licht die erste Spende,
Aller Segen kommt vom Licht.
Steht zum Licht bis an das Ende,
Wo im Aug' kein Strahl mehr bricht.

Lichtesritter, Geistesretter
Hat noch keine Nacht bedroht.
Licht zerreißt die finstern Wetter,
Licht ist stärker als der Tod.
Sprengt die Haft der blonden Garbe,
Die man froh der Ceres bringt.
Leiht dem Kranz die Pracht der Farbe,
Den ins Haar die Kunst sich schlingt.

Grüßt das Licht in holden Augen,
Grüßt es jubelnd im Pokal!
Glücklich, deren Herzen saugen,
Blumen gleich, der Schönheit Strahl.
Selig, die nach Wahrheit ringen,
Mag sie schweben himmelweit!
Heil dem Genius, der die Schwingen
Regt zum Flug durch alle Zeit.
 

Trauungschor

O schöner Tag, o dreimal sel'ge Stunde,
Wo ich empfing das neue Sakrament,
Wo Gottes Priester meine Hand gesegnet zum heiligen Bunde,
Den der Tod nur trennt.

Wollt ihr sanft wie Engel wandeln
Eure Bahnen durch diese Zeit,
Nehmt im Denken, nehmt im Handeln
Nur den Frieden zum Geleit!

Träumen und Wachen

Schatten sind des Lebens Güter,
Schatten seiner Freuden Schar,
Worte, Wünsche, Taten;
Die Gedanken nur sind wahr.
Und die Liebe, die du fühlest,
Und das Gute, das du tust,
Und kein Wachen als im Schlafe,
Wenn du einst im Grabe ruhst.
Schatten sind des Lebens Güter,
Schatten seiner Freuden Schar,
Worte, Wünsche, Taten;
Die Gedanken nur sind wahr.
 

Trösterin Musik

Musik, du himmlisches Gebilde!
Voll hoher Macht, voll süßer Milde,
Wir fühlen doppelt tief dein Walten
Wenn uns ein Leid das Herz gespalten.
Der Schmerzenswogen wirres Drängen,
Es glättet sich vor deinen Klängen,
Besänftigt all die Fluten ziehen
Ins weite Meer der Harmonien.
Wie Orgelton, wie Meereswogen
Kommt dann der Trost ins Herz gezogen
Und stillt der Seele wildes Sehnen
Und löst das Weh in milde Tränen.
 
Musik, du himmlisches Gebilde!
Voll hoher Macht, voll süßer Milde,
Du pochst noch in den tiefsten Schmerzen
Mit leisem Finger an die Herzen.
Und wenn die Seele, gramgebrochen,
Kein Wort mehr hört, das Trost gesprochen,
Wenn längst verstummt die stillen Klagen
Im Leid, das tränenlos getragen:
Dann fühlt das Herz in Orgeltönen
Ein hehres, himmlisches Versöhnen
Und findet in dem Klang der Lieder
Den letzten Trost, die Tränen wieder.
 

Um Mitternacht

Um Mitternacht, in ernster Stunde,
Tönt oft ein wundersamer Klang.
's Ist wie aus liebem Muttermunde
Ein freundlich tröstlicher Gesang.
In süßen, unbelauschten Tränen
Löst er des Herzens bange Pein,
Und alles unmutvolle Sehnen
Und allen Kummer wiegt er ein.
Als käm' der Mai des Lebens wieder,
Regt sich's im Herzen wunderbar:
Da quillen Töne, keimen Lieder,
Da wird die Seele jung und klar.
So tönet oft das stille Läuten,
Doch ich versteh' die Weise nie,
Und nur mitunter möchte' ich's deuten,
Als wär's der Kindheit Melodie.
 

Vaterländisch Weinlied

Wer möchte nicht beim Rebensaft
Des Vaterlands gedenken?
Ein Lebehoch aus voller Kraft
Wollen wir ihm schenken!
Wie die Reben
Mög' sich's heben
In dem Streben auf zum Licht!

Der Wein ist echter deutscher Trank,
Er gleichet uns aufs meiste.
Aus vielen Stämmen frisch und schlank,
Vereint zu einem Geiste.
Einst ein Drücken,
Doch ein Schmücken
Und ein Glücken
In der Kraft!

Der Geist von unserm Heimatsgrund,
Der kennt kein rasch Verzischen,
Er wird bis zu der letzten Stund'
Mit Kraft die Welt erfrischen.
Kein Verprassen!
Doch erfassen,
Nimmer lassen,
Helle Tat!

So mag der Wein, voll Geist und Licht,
Uns als ein Sinnbild prangen,
Sein Alter kennt die Schwäche nicht,
Nur Geist und Kraft erlangen.
Drum mit Jahren,
Nur zum Klaren,
Und ein Paaren
Mit dem Geist.

Der Wein, der meldet fest und treu
Vom Grund, dem er entsprossen,
Es zeigen Kraft und Mild' stets neu
Den deutschen Landsgenossen.
Nah und ferne
Bleibt drum gerne
Treu dem Sterne
Deutscher Ehr'!

So hebt die Gläser hoch zur Weih',
Die wir dem Weine geben,
Und aus dem Herzen dringt der Schrei:
Das Vaterland soll leben!
Geist und Klarheit,
Kraft und Wahrheit,
Ruhm zu allezeit,
Für und für!
 

Vaterlandslied


O könnt' ich dich beglücken,
Wie wollt' ich selig sein,
O du mein höchst Entzücken,
Du lieb Vaterland mein!

Willst du mein Leben,
Willst du mein Blut,
Ich will's dir geben,
Gar treu und gut!

Wie sollt' ich dich nicht lieben,
Da du so herrlich bist,
Es lacht ja hier wie drüben
Die Flur zu jeder Frist.

Lockt's mich zu Auen,
Streb' ich zur Höh',
O Reiz zu schauen,
Wohin ich geh!

Du Heimat, Land voll Klarheit,
Voll edlem Geisteslicht,
Du Land voll edler Wahrheit,
O dich verlass ich nicht.

Ob manche Blüte
Fern gedeiht,
In deinem Gemüte
Die Herrlichkeit!

Wie süß, mit dir zu leben,
Für dich dem Tod sich weih'n,
Mein Geist wird dich umschweben,
Geh' ich zu Ew'gem ein.

O Gott, beschirme
Dies deutsche Blut,
Lenk' es durch Stürme
Zu höchstem Gut.
 

Vergißmeinnicht

Es blühten wunderschön auf der Aue,
Der Blumen viele, rothe und blaue,
Weiße und gelbe, und zwischen sie hin
Wogte das Gras in dem lockendsten Grün.

Der Knabe saß hold auf der Mutter Schooß,
Und bat: "Lieb' Mütterchen! Bin ja so groß,
Laß' mich doch unter die Blümlein springen,
Möcht' gern bey ihnen mein Liedchen singen!"

"So spring' hinunter, - die Mutter jetzt sprach, -
Du liebe Unruh, du lässt doch nicht nach,
Nur komm' bald wieder, süß Büblein, du!
So hüpf' und singe dein Liedchen dazu!"

Sie küsste den Knaben herzlich, der munter
Sprang den kleinen Hügel hinunter,
Sein Liedchen bald sang im schattigen Thal,
Jubelnd: "jetzt hab' ich Alles zumal!"

Herüber, hinüber schwebte sein Lauf,
Es rief die Mutter: "bring Blumen herauf,
Vergiß nicht die Blümchen, hellblau und klein,
Sie werden dort unten am Bächlein seyn!"

Die Mutter erfreute das freudige Schweben
Des kleinen Engels im Blütenleben,
Sie betete dankbar und eingedenk,
Der Knabe sey des Himmels Geschenk.

Es küssten die Blumen des Knaben Mund,
sie nickten ihm zu im zierlichsten Rund,
Er legte sich müd' ins Dichte hinein,
Und lispelte: "Süß will ich schlafen ein."

Verborgen unter blumiger Hülle,
Entschlummert' der Kleine bald sanft und stille; -
Die Mutter rief, doch immer vergebens,
"Wo ist mein Kindlein? Herr meines Lebens?!

Sie eilt laut jammernd hinunter in's Thal,
Rief bebend dem Liebling wohl hundertmal,
Schrie herzzerreißend, - im quälendsten Drange -
Da sah sie - eine schillernde Schlange!

Die ringelt' und raschelt' im Grase fort,
Kaum athmend durchspäht' die Mutter den Ort,
- Ein Schrey des Entsetzens aus ihrer Brust, -
Und sie sank dahin, sich nimmer bewusst.

Wie welkt ein Blümchen im Morgenroth,
So lag ihr Liebling, der Holde, todt!
Ein schmerzlich' Lächeln im bleichen Gesicht;
Fest hield sein Händchen - Vergiß mein nicht.

 

Volkslied

Anheben laßt uns allzusamm'
Ein Lied von starkem Klange,
In Österreich den deutschen Stamm
Laßt preisen uns mit Sange.
Die auf die Ostmark einst gestellt,
Dem Feind den Weg zu weisen,
Sie stehen heute noch im Feld
Und halten blank ihr Eisen.

Und gilt's auch nicht, den Hunnenschwall
Mit Schild und Schwert zu stauen,
Aus deutschen Leibern einen Wall
Dem Türkenvolk zu bauen;
Uns blieb so mancher grimme Gast
Noch in den Sand zu fegen,
Im Ostreich ward uns nimmer Rast,
Hand in den Schoß zu legen.

Mit Trommeln nicht und Feldgeschrei
Wird heut' zur Schlacht geschritten,
Der Feind schleicht leise sich herbei,
Er wohnt in unsrer Mitten
Und möcht' uns drängen gar zu gern
Zur schimpflichsten der Taten:
das Deutschtum, unsres Wesens Kern,
Das sollen wir verraten.

Wir aber halten gute Wacht
Und werden nicht erschlaffen.
Wie einst in Not und Sturm und Schlacht,
So schallt's auch heute: Waffen!
Und wo der kühne Ruf erklingt,
Schart er die Kampfgenossen,
Das Blut, das unsere Scholle düngt,
Ist nicht umsonst geflossen.

Ob wir im welschen Gau zufernst,
Ob hoch in Böhmen hausen,
Ob Siebenbürgens Eichen ernst
Um unsre Söhne brausen,
Uns einet Sitte, Ehr' und Zucht,
Die Sprache hold und süße,
Und mahnend trägt durch Tal und Bucht
Die Donau Schwarzwalds Grüße.

So laßt uns halten fürderhin
An deutscher Sprach' und Treue,
Dem deutschen Stamme, deutschem Sinn
Gelobt euch an aufs neue.
Der Osten kam in unsre Hut,
Darnach tun wir uns schreiben,
Doch deutsch sind wir in Mark und Blut
Und wollen Deutsche bleiben.

Von der schlummernden Mutter

(Text noch nicht gefunden)
 

Vor Arneths Grab


Brüder, trocknet eure Zähren,
Stillt der Schmerzen herbes Leid,
Liebe kann sich auch bewähren
Durch Ergebungsinnigkeit

Wohl ist dies das letzte Schauen
Auf die Leiche und den Sarg,
Doch die Seele, die sie barg,
Triumphiert durch Gottvertrau'n.

Drum laßt uns den Herren preisen,
Der den Edelsten erwählt
Und für uns, die armen Waisen,
Auch den Himmel offen hält!

Wollen hier am Grab geloben
Treue, Recht und frommen Sinn,
Daß der Selige dort oben,
Hat sich unser Geist erhoben,
Uns zum Vater führe hin.
 

Wie des Bächleins Silberquelle

Wie des Bächleins Silberquelle
Ruhig durch die Fluren bricht,
Und des Mondes goldne Helle
Freundlich uns zum Herzen spricht,
Wandle froh durchs Leben weiter,
Frei von Kummer und von Leid,
Jeder Tag beginne heiter
Und entflieh' mit Seligkeit.
Wandle froh durchs Leben weiter,
Frei von Leide und von Schmerz,
Jeder Tag beginne heiter,
Und entflieh' mit Seligkeit.
 

Wie neid ich dich, du stolzer Wald

(Text noch nicht gefunden)
 

Wir alle jung und alt

Wir alle, jung und alt,
Vom mächt'gen Böhmerwald,
Vom schönen Moldaufluß
Entbieten unsern Gruß.
 

Zur Vermählungsfeier

Zwei Herzen haben sich gefunden
Und durch die Ehe sich verbunden.
Gesegnet hat des Priesters Hand
Das Paar, geknüpft das Liebesband.

Hat euch vereint der Geist der Wahrheit,
Habt ihr erfasst die Pflicht mit Klarheit,
Dann ist der Ehe Heiligtum
Ein himmlisches Elysium.

So möge euch fürs ganze Leben
Der Himmel Heil und Segen geben,
Auch mein Gebet ruft heute laut:
Gott segne Bräutigam und Braut!